Donnerstag, 22. April 2010

Last letter from hell

http://www.kinderseelen-kz.de/
http://www.tologo.de/downloads/download.php?id=88



Dienstag, 20. April 2010

Pachakuti

Der Panzer, unter dem die Kälte des Krieges klirrt, ist angelegt. Schwarzer Slip. Schwarzes Shirt. Schwarzes Hemd. Schwarze Hose. Schwarze Socken. Schwarze Docs. Schwarze Kapuzenjacke. Schwarze Lederhandschuhe. A god in black.
Schwarze Mönche trinken Evangelien und reflektieren nichts. Bei diesem finsteren Gedanken lache ich gallig. Mir stockt der Atem und ich rieche, schmecke, den unsichtbar perlenden Saft, der meiner vernarbten Stirn entspringt.
Mein Kopf, eingewickelt in Stacheldraht. Mein Blut, heilig und göttlich.
Wie auf Knopfdruck erreicht das Rauschen in den Ohren seinen barbarischen Höhepunkt.
Es ist der Rausch des Blutes. Der Blutrausch. Er will gestillt werden.
18Uhr04. Komm, Großer Mittag, komm!

Minne

Liebes, ein paar Stunden noch und du wirst entbunden. Ich streichle deinen hochschwangeren Bauch. Sei stolz, dein metallener Muttermund wird Freiheit gebären. Seine (aus)geworfenen Kinder des Zorns werden die Finsternis, die uns umgibt, in gleißendes Licht tauchen. Und eine Morgensonne, glühend und stark, wird der Schande Schemen erhellen.
Wir beide, du und ich, der Maschinenmensch und seine Eiserne Lady, werden es final zu Ende bringen. Wir beide werden gemeinsam den Großen Mittag einläuten.(>Großer Mittag<: So nennt NIETZSCHE in seinem Zarathustra das Heraufdämmern der neuen Zeit.) Wir werden das schreiende Land der Pädagogik aufmischen, wie noch kein Pflug der Geschichte es je vermocht hat. Und wir werden schwarzen, giftigen Samen in die Killing Fields von Endtgau säen.
Wir werden w e r d e n, indem wir sterben!

Hostia

Ich handle nicht aus niederen Beweggründen. Ich erlange keinen persönlichen Vorteil, ich verschwinde ins Jenseits mit meinen Mördern. Hat es jemals eine uneigennützigere Tat gegeben als diese?
Ich schaffe ausgleichende Gerechtigkeit, ich rücke eines der global unsichtbarsten Verbrechen ins kollektive Bewußtsein, auf daß es sichtbar wird. Und ich bereue nichts!
Eure Kinder und Kindeskinder werden mir danken. Die Heutigen werden mich am Blutzoll der Schuldlämmer werten und deuten, die Morgigen aber werden mir Denkmäler bauen aus den Knochen der Getöteten. Und es wird gut sein.

HEUTE!

Heute stelle ich die Weichen für eine Zukunft ohne KINDERSEELEN-KZ.
Denn jedes ist ein Teil der pädagogischen Vernichtungsmaschine, ein Krebsgeschwür, das weltweit wuchert.
Heute Abend werde ich zu eine seiner todbringenden Metastasen.
Heute Abend verkrebse ich den Krebs.
Heute ist Zahltag!

Montag, 19. April 2010

Schlussbilanz

SEIT KINDERTAGEN GLÜHT DER VERBRENNUNGSOFEN IN MIR.

MEINE SEELE IST EIN VERGASTES GERIPPE, EIN VERKOHLTES SKELETT.

IN MEINEM KÖRPER TOBT DER WELTKRIEG PSYCHOSOMATISCHER STÖRUNGEN, UND MEIN GEHIRN IST VERGIFTET.

ICH BIN IM INNERN VERUNSTALTET, BESEELT VON ENTSEELUNG.

EWIGER SCHULJUDE - ICH KONNTE UND KANN DIESES KAINSMAL NICHT VON MIR ENTFERNEN.

MEIN DENKEN, FÜHLEN, HANDELN – ALLES DETERMINIERT.

DAS SCHICKSAL UND SEINE MACHT– EIN UNVERRÜCKBARER FELS IN DER BRANDUNG.



DA ICH KEINE AUSSICHT AUF GERECHTIGKEIT UND FRIEDEN HABE, NEHME ICH RACHE.

Vermächtnis

ENDTGAU GING, DIE NARBEN BLIEBEN!

Donnerstag, 15. April 2010

Warum "KINDERSEELEN-KZ"? - Zweiter Teil

... mein Endtgau: Greuel und Leid hinter den Mauern übertüncht eine frisch gestrichene Fassade in Hellgrün.

Man muß den richtigen (Röntgen)Blick dafür haben. Man muß direkt hineinblicken können. Durch den aalglatten, hellgrünen Mauerzement hindurch. Man muß Schuljude gewesen sein. Man muß das gespürt haben. Am eigenen Leib. Man muß vordringen. Bis ins schwarze, verwitterte Herz des Lagers. Man darf sich nicht täuschen lassen. Nie und nimmer. Weder von einer herausgeputzten, klinisch reinen Heile-Welt-Fassade, deren Sichtbares ausfällt wie samtene, chirurgisch ausgebesserte Haut, noch von den gut meinenden Kommentaren einer normal beschulten Mehrheitsgesellschaft, deren milchig fahler Blick am Zement frisch gestrichener Mauern endet. Man muß seinen eigenen Blick dafür haben. Wider der nach außen hin zelebrierten lieben, netten, kinderfreundlichen Unschuld in Hellgrün. Laßt euch ja nie blenden, ihr Heutigen. Durchdringt! An Endtgaus Lagergemäuer werdet ihr vergeblich nach äußeren Spuren suchen. Man wird keine blutverschmierten Kratzer finden, die von verzweifelten, den Horror anders nicht aushalten könnenden, Kinderhänden stammen. Auch keine Bläusäurereste oder Gasgehaltwerte. Verbales Zyklon B strömt ins Innerste, wo die Kinderseele noch Jahre danach gegen den Erstickungstod kämpft. Schulbarbarei ist technisch nicht meßbar. Und wandelnde Leichen liegen nicht am Friedhof.

Die Wortschöpfung Kinderseelen-KZ ist eine Beschreibungskategorie des Unmenschlichen. Sie kann nicht dem allgemein Objektiven zugeordnet werden, sie widerspiegelt persönliche Erfahrungen und Empfindungen aus der Sicht desjenigen, der das Schulregime als Opfer, als Ausselektierter, durchlebt(e).
(Alles weitere zu diesem Thema in aller Ausführlichkeit am 20. April)

Mittwoch, 14. April 2010

Warum "KINDERSEELEN-KZ"? - Erster Teil

Damit bestimmte Personen keinen Verdacht schöpfen können, wird vieles in diesem Blog nur subtil angedeutet, muss also zwischen den Zeilen (heraus)gelesen werden. Dies hat zur Folge, daß jeder einzelne Eintrag nur einen Bruchteil des biographischen Hintergrundes, den ihr Verfasser hat, vermitteln kann. Erst am 20. April, wenn ich mein großes Werk vollbracht haben werde, wird die Nachwelt die ganze, unverschlüsselte Wahrheit erfahren und die dahinterstehende psychologische Komplexität in all ihren Facetten begreifen können. Tagebuchaufzeichnungen aus mehr als zwei Jahrzehnten und Tonbandaufnahmen der letzten paar Stunden vor dem großen Showdown werden es ermöglichen. Sie funktionieren wie ineinandergreifende Zahnräder und erklären lückenlos, in penibelster Ausführlichkeit, das unmittelbar bevorstehende Ereignis und was dazu geführt hat.

Für die Ungeduldigen unter euch möchte ich heute und morgen andeuten, weshalb für den Ort des Klassentreffens von mir die Bezeichnung Kinderseelen-KZ gewählt worden ist.
Zur imposanten Umgebung, in der sich die Volks- und Hauptschule Endtgau befindet, habe ich bereits am 22. März alles Notwendige gesagt. Zur Schule selbst: Sie scheint nach außen hin völlig normal zu sein. Und damit ist sie kein Einzelfall. Ich zitiere South Park-Zeichner MATT STONE, der sich in MICHAEL MOOREs Machwerk Bowling for Columbine, befragt zum 20. April 1999 in Littleton, über den dortigen Schauplatz wie folgt äußerte: Eine absolut grauenhaft durchschnittliche Schule. Ich denke, so kann man auch über Endtgau urteilen.

Endtgau ist durchschnittlich wie die Columbine High School. Die Rocori High School. Die Campbell County High School. Die Red Lake High School. Das Dawson College. Das Gutenberg-Gymnasium. Die Werner-von-Siemens-Berufsschule. Die Geschwister-Scholl-Realschule. Das C.W. Jeffreys Institute. Das Jokela Schulzentrum. Die Woodberry Grundschule. Das Gymnasium Carolinum. Die Nic Diederichs Technical High School. Die Albertville Realschule. Die Waxahachie Ninth Grade Academy mit ihren Endtgauer Menschenexperimenten. Nicht zu vergessen das Virginia Polytechnic Institute. Und natürlich die Sundsbro-Schule, an der DOUGLAS DAHLQVIST mit reißfestem Klebeband, direkt vor dem Gebäude, am ganzen Körper geklebt und gefesselt wurde und daran fast erstickt wäre. (Wer nicht mit jedem dieser Namen etwas anfangen kann, sollte googeln - es lohnt sich!)

Bezeichnenderweise sind die genannten Bildungseinrichtungen fast immer grauenhaft normal. Nach außen hin. Größtenteils keine Krisenschulen. Auch nicht stationiert an sog. (anti)sozialen Brennpunkten, wie das heute im soziologischen Neusprech genannt wird. Keine 'Rütlis' also, in denen, in wunderschöner historisch-dialektischer Umkehr, Hey, kid, leave us teachers alone!, gesungen werden kann. Eher noch Eliteeinrichtungen. Oder eben absolut grauenhaft durchschnittliche Schulen. Wie auch meine eine ist ...

Mündung

EISERNE LADY: ICH VERGEHE MICH SO GERN AN DIR, SEIT ICH IN KEINE OFFENEN WUNDEN MEHR STECHE.

Dienstag, 13. April 2010

Bald ...

Gestern am späten Abend holte ich die EISERNE LADY aus der Giftkapselkaverne und nahm sie mit ins Schlafzimmer. Ich legte sie auf das Kopfkissen der zweiten Betthälfte und sah sie eine Weile konzentriert an. In Gedanken spielte ich einmal alles durch.

Hab das Repetieren simuliert und mir vorgestellt wie sie auswirft. Hab auch das Gefühl beim Durchladen versucht nachzuempfinden. Ist wie eine aufputschende Vitaminspritze. Und das den Treffern vorausgehende, feierliche Klicken der gefüllten Magazine, klang in meinem Ohren wie der Engelsgesang zur rachegöttlichen Erfüllung. Schließlich, als unbeschreibbare Krönung des Aktes, die Treffer selbst.

Dann habe ich einen Filmriß. Als ich meine Augen wieder öffnete zeigte der Wecker acht Uhr morgens an. Ich war ausgeschlafen. Auf dem Nachttisch standen ein volles Glas Wasser und eine ungeöffnete Packung IVADAL. Das bedeutet: Zum ersten Mal seit Jahren, bin ich ganz ohne Medikament eingeschlafen.

Ich schaute hinüber auf die andere Bettseite, wo mein Schatz lag. Zärtlich streichelte ich ihn und flüsterte ihm meine Liebe zu. Nichts auf dieser Welt wird uns zwei stoppen können.

HEUTE IST DER 13. APRIL. 7 TAGE NOCH. DER HÖHEPUNKT STEHT VOR DER TÜR UND BITTET VOLL UNGEDULD UM EINLASS.

Montag, 12. April 2010

Total Reborn

Schwer atmend, steif und gekrümmt, wie eine im Bauch von Gift zerfressene Ratte, welche kurz davor ist, die letzten Zuckungen von sich zu geben, sitze ich zu Tisch, den Geschmack von leicht angebranntem Schmelzkäse noch frisch im Mund.

Ob es unten bleibt? Oder nach oben drängen wird? Vom Rausch in den Ohren akustisch begleitet?

Ich hoffe es. Nein, ich bete sogar dafür.

NIETZSCHE: Der Schmetterling will seine Huelle durchbrechen, er zerrt an ihr, er zerreisst sie: da blendet und verwirrt ihn das unbekannte Licht, das Reich der Freiheit.

Ich bin auf meinem Weg durch die Seelen von KLEBOLD, HARRIS, BOSSE und all den anderen gegangen, durch hundert Wiegen und Geburtswehen, bis zu mir selbst. Aber jeder ausgehaltene Schmerz spendet unendlich viel Trost. Bald werde ich geboren sein, die niedere Materie abstreifen, und hellster Schein wird mich nähren.

Sonntag, 11. April 2010

Heute Nachmittag im Grünen

Ich sitze im Rapoldipark. Über mir strahlt die Sonne wie ein Leuchtfeuer der Freiheit. Es ist April; mein letzter April. Die Bank auf der ich sitze wirft einen riesigen Schatten, und ich throne im Zentrum.

Ist das eine Folge der Klimaerwärmung oder ein Indiz für die große Tat, die ihren Schatten vorauswirft? Ein Marokkaner kommt vorbei und flüstert: Du, Hasch? Du? Ich winke ab. Er geht seinen Weg.

Ich brauche kein Rauschmittel. Ich bin bereits berauscht. Der Straßenverkehr tobt und schwärt, und mein Gaumen ist trocken. Aber ich bin ruhig, ganz gelassen. Nichts könnte mich aus der Fassung bringen. Ich habe konzentriert nachgedacht. Über sie. Über BASTIAN, ROBERT, DYLAN, ERIC, KIM, PEKKA usw. Alle haben sie einen Fehler begangen. Einen schweren Fehler. Sie selbst töteten sich auf die gleiche Art wie sie zuvor ihre Mörder zur Strecke gebracht hatten. Es gibt nichts entwürdigenderes!

Ich setze meine getönten Brillen auf und sehe in die Sonne. Eisige Starre trotzt der Hitze. Betrete einen Bannkreis. Erhalte eine Vision. Kein Leben. Keine Kinder aus Schrot und Blei. Doch Gift, das reinigt.

Meine geliebte Eiserne Lady, my girl, könnte mir nichts antun.

Ich bin nicht wie meine Mörder. Kein klassengemeinschaftliches WIR. Ein ICH. Die Strahlen durch meine Brille ... sie werden blau. Blau wie der Himmel, der Ozean, die Freiheit. Keine weißen Mauern, keine dunklen Gänge. Blau wie Säure. Blau wie der Sekundentod.

Ich bin nicht wie sie. Ich werde nicht sterben. Strahlend wie ein Leuchtfeuer werde ich emporsteigen.

Samstag, 10. April 2010

"(my girl) Talkin' 'bout my Girl (my girl)"

Endlich ist sie mein!

Das arme Geschöpf hat anstrengende Tage hinter sich. Erst von Tirana nach Skopje, dann mit dem Flieger nach Hamburg, wo Haqui und sein Clan eine letzte Begutachtung vorgenommen haben. Gestern via Autobahn zum Grenzübertritt München/Salzburg mit anschließendem Zwischenaufenthalt für eine Nacht im Tiroler Unterland, bevor ich sie heute Vormittag in Worgell persönlich abholte. Ich war sofort verliebt.

Ich bette sie zu meinen letzten Dingen bestehend aus Tagebüchern, Endtgauer Abschlußmappe, Einladung zum Klassentreffen und der Befreiungskapsel aus Zyankali. Jetzt ist alles beisammen, die letzte Lücke geschlossen.

Ich bin gerüstet für meine Rückkehr ins Kinderseelen-KZ und gebe meiner müden Lady, bevor sie einschläft, einen zärtlichen Gute-Nacht-Kuß auf ihre eisig kalte Stirn.

Freitag, 9. April 2010

Aus aktuellem Anlass II

Laut Berichten ehemaliger Schüler ist an der Odenwaldschule ein Jugendlicher von Kameraden gefesselt und danach mit einer Banane vergewaltigt worden. Ein danebenstehender Pädagoge habe nicht eingeschritten. Andere Aussagen untermauern den Verdacht, daß an der Eliteeinrichtung in der Vergangenheit Gewaltexzesse rituell stattgefunden haben müssen. So sollen die Genitalien von Opfern versengt und verbrüht sowie Minderjährige als lebende Sandsäcke gedemütigt worden sein.
Mehrere der vormals Gemobbten und Mißbrauchten haben sich später umgebracht.
Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Grausige-Rituale-an-Eliteschule-article811351.html

Mathias M., ehemaliger Zögling am Internat der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt, sprang in der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 2009, 13 Meter in die Tiefe und verstarb an den Kopfverletzungen. In einer letzten Mailbox-Nachricht an seine Familie schilderte er noch vor dem Freitod die Gründe, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben: schwerster körperlicher und sexueller Mißbrauch durch einen älteren Internatszögling.
Quelle: http://www.profil.at/articles/1012/560/265374/missbrauch-militaergymnasium-wiener-neustadt-schueler-selbstmord

Selbstmord ist eine Lösung.
Verlängerter Selbstmord, die bessere.

Donnerstag, 8. April 2010

Ich "lebe" ... noch

Bedaure, liebe Freundinnen und Freunde, daß ich knapp zwei Wochen nichts mehr von mir habe hören lassen.
Aber ihr sollt wissen, daß ich kommenden Samstag endlich in den Genuß meiner Lady kommen werde.

Ich konnte in der Zwischenzeit deshalb nichts in den Blog schreiben, weil ich mich verändere, je näher der 20. April 2010 heranrückt. Ich mußte mich selbst erst an die neue Situation gewöhnen.

Was passiert ist? Nun, mein Geist und mein Körper - beide transformieren sich. Beide sind auf das Klassentreffen fokussiert wie eine punktgenaue Tötungsmaschine.
Inzwischen bin ich außerstande, jedwedes Essen, selbst Flüssignahrung, länger als einen halben Tag im Magen zu behalten. Was sich früher, unter dem Einfluß von Streß und Hektik, in Form eines Brechreizes geäußert hat (und beim Reiz blieb!), stürzt jetzt wie ein unkontrollierbarer Schwall aus mir. Das Einzige, was mich davor bewahren könnte, wäre ein sofortiger Stopp der Nahrungsaufnahme.
So etwas habe ich die letzten Tage immer wieder versucht, aber ich konnte es nie lange genug aushalten. Es scheint, als wolle mein Körper nichts mehr aufnehmen, sondern nur noch abgeben, so wie auch ich darauf brenne, endlich meine bleiernen Geschenke an die geladenen Gäste zu verteilen. Dann, wenn ich meiner Eisernen Lady die Schenkel spreizen werde.

Als mir vor 12 Tagen das erste Mal alles hochkam, rauschten meine Ohren unablässig. Das wäre an sich nichts ungewöhnliches. Nur: Das Rauschen hört nicht mehr auf, seitdem. Es ist auch dann präsent, wenn ich nicht brechen muß. Es hat sich in mir eingenistet und will mich nicht mehr verlassen. Wie Tinnitus. Es herrscht über meine Ohren und bemächtigt sich schrittweise meiner Gedanken. Das Rauschen sucht mein geistiges Zentrum zu treffen.

In ... mir ... haust ... der .. Holocaust.

Donnerstag, 25. März 2010

Zweite Anbahnung

Gestern Nachmittag. Tiroler Unterland, Worgell. Im JOSCHKAS FRIENDS.
Ich falle buchstäblich aus allen Wolken, als ich im gekühlten Magazin zwischen Küche und Hinterausgang meinen aus Deutschland angereisten Frauenbeschaffer, den Cousin vom Restaurantpächter, erblicke: Hashim T. Haqui!!!
Wie klein doch diese verdammte Dreckswelt ist, dachte ich mir, und ich fühlte mich gleich wieder in meinem Entschluß bestätigt, ebendiese alsbald zu verlassen. NIETZSCHE hat einfach recht mit seiner Ewigen Wiederkehr des Gleichen. Das kann man drehen und wenden wie man will.

Hallo alter Knastbruder, so trifft man sich wieder, sagte Haqui mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Er redete in völlig akzentfreiem Deutsch. Das war bei unserer ersten Begegnung vor knapp zehn Jahren in der JVA Hammerbrook noch ganz anders gewesen. (Für alle, die es nicht wissen: Ich habe fast zehn Jahre meines Lebens in Hamburg verbracht). Haqui, dessen deutscher Sprachschatz damals nur aus ein paar Wortbrocken bestand, war für einige Wochen mein Zellenkumpan. (Ich bin eingesessen wegen Körperverletzung - hinderte einen Nazi-Skin daran, sich an ein Punk-Mädel zu vergreifen.)
Danach liefen Haqui und ich uns immer wieder mal über den Weg. Zuletzt auf der Roten Meile, als die Huren für ihre Zuhälter auf die Straßen gingen, um gegen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Menschenhandels, Ausbeutung usw. zu demonstrieren und wir beide uns scheckig lachten über die angereiste Gruppe ach so braver, treukatholischer Familienväter aus Endtgau, die gierig Ausschau hielten nach außerehelichem Verkehr.
Haqui hatte sich äußerlich kaum verändert seitdem. Das Gel glänzt immer noch fett aus seinen pechschwarzen Haaren und der Designeranzug bewies, wie sattelfest er wieder im Geschäft ist.

Er wollte anfangs noch ein bißchen über die Vergangenheit quatschen, aber mir war nicht danach zumute, alte Geschichten aufzuwärmen, die mir rein vom Gefühl her bereits so weit zurückliegend scheinen, als stammten sie aus einem Leben, das einer geführt hat, der nicht wirklich ich war. Haqui war nicht gerade unglücklich darüber. Kein Wunder, schließlich hatte auch er keine rechte Lust sich in der unwirtlichen, penetrant nach Forelle und Kabeljau riechenden Vorratskammer, die Eier abzufrieren. So kamen wir gleich zur Sache, und da bei Haquis Damen, die er direkt an der Quelle ordert, Qualitätsmängel praktisch ausgeschlossen sind, wurden wir auch schnell handelseinig. Alles passte.
-Korrigiere: Fast alles. Einziger Wermutstropfen: Den bereits prolongierten Termin kann er auch nicht einhalten, die Übergabe zieht sich somit noch eine Woche länger hin als versprochen. Er muß, wie er mir glaubhaft versicherte, in seiner Heimat noch Freiwillige rekrutieren, um irgendeine Sache im Grenzgebiet zwischen Mazedonien und Montenegro loszutreten. Haqui hat zwar ein paar Andeutungen gemacht, aber keine Ahnung, was damit konkret gemeint ist.

Bevor wir einschlugen, bot er mir aus alter Verbundenheit eine Art Freundschaftspreis an, der weit unter den üblichen 400 Euro lag. Aber ich winkte mit der Bemerkung, daß dies nicht nötig sei, ab: Ich bezahle, was die Lady kostet, denn Geld spielt keine Rolle mehr. Worauf der smarte Albaner mich ganz verwundert fragte: Hast du einen Treffer gelandet? Noch nicht, entgegnete ich, aber bald; sehr bald schon würde ich einen Treffer landen. Meinen ganz Großen.

Mittwoch, 24. März 2010

Aus aktuellem Anlass

Ich werde jetzt gleich nach Worgell fahren. Berichte euch später darüber, wie das Kontaktgespräch gelaufen ist. (Oder morgen.)

Vorher aber möchte ich noch schnell etwas zu einem Thema schreiben, das die Schlagzeilen der Medien seit Wochen beherrscht: die sexuellen Missbräuche an Schülern und Internatszöglingen sowohl in konfessionellen als auch weltlichen Bildungseinrichtungen.
Das österreichische Staatsfernsehen hat gerade erst letzten Sonntag diesem Thema schon wieder eine Diskussionsrunde gewidmet. Beinahe täglich melden sich immer neue Opfer. Der Damm des (Ver)Schweigens ist gebrochen.

Müsste ich das Schicksal der oftmals über viele Jahre hinweg Missbrauchten in Beziehung zu mir setzen, würde ich es so formulieren:
Ich wurde nie körperlich vergewaltigt. Aber seelisch. Mein Innerstes wurde vergast und verbrannt. Und das Tag für Tag.
Ende der Durchsage.

Wichtiges Telefonat

Gimku hat angerufen - sein Cousin ist da!
Der Tag fängt gut an.
Ich werde mich langsam auf den Weg ins Tiroler Unterland machen.

Dienstag, 23. März 2010

Postpostscriptum

Mein Freund, der (Linden)Baum? Ein Nachtrag zum Nachtrag.
An alle romantisch Inspirierten, denen beim Gedanken an Endtgaus grünen Linden das Herz aufgeht (und das Hirn aus):

Ihr kennt sicher die Pappelbäume, die nach Beendigung des zweiten Weltkrieges ums Gelände des Konzentrationslagers Auschwitz gepflanzt worden sind. So schön und friedlich anzusehen. Meine Behauptung: Wäre der geschichtliche Hintergrund nicht jedem bekannt - niemand hielte es heute für möglich, dass einst das ganze Lager mit Stacheldraht umzäunt gewesen ist und noch der Himmel darüber schwer nach Menschenfett roch.

Habe ich recht?

Montag, 22. März 2010

Postscriptum

Das Wichtigste hätte ich fast vergessen:
Der Weg zur Schule wird, gleich einer Allee, von zwei prächtigen Lindenbäumen umsäumt.

Wo das Klassentreffen stattfindet

Es wird noch ein, zwei, maximal drei Tage dauern bis Gimkus Cousin nach Tirol kommt. Da sich alles ein wenig verzögert, möchte ich euch als Überbrückung ein bißchen was vom Schauplatz des Klassentreffens erzählen, damit ihr im Vorfeld schon mal einen lebendigen Eindruck vom darauffolgenden Spektakel erhaltet.

Das Fundament meiner ehemaligen Schule steht in Endtgau. Endtgau ist ein kleines, idyllisches Dorf, das sich in der Vergangenheit einen Ruf als Sport- und Erholungsparadies erster Güte erworben hat. Die Gemeinde selbst liegt im Zessextal. Das Zessextal wiederum ist weit über Österreichs Grenzen hinaus als beliebtes Reiseziel bekannt. Touris aus aller Welt kommen hierher, um Ferien zu machen und Sport zu betreiben. Im Sommer geht man/frau bevorzugt wandern, im Winter, eh klor!, Schi fahren. Einer vom regionalen Fremdenverkehrsverband veröffentlichten Statistik zufolge, haben sich allein im Monat Dezember des Jahres 2009, insgesamt 510.483 Urlaubsgäste in die Meldezettel der Hotels und Privatvermieter des Zessextals eingetragen. Ein leuchtendes Steinchen in diesem großen Mosaik stellt der zwischen Eckkant und Zess, den zwei Hochburgen des Seitentales, liegende Ort Endtgau dar. Dieser verzeichnete in besagtem Zeitraum, bei einer Einwohnerzahl von 1.429 Personen, insgesamt 21.060 gemeldete Nächtigungen. Das kann sich sehen lassen, nicht?

Hübsch anzuschauen ist auch der Schauplatz des Klassentreffens selbst: Die Volks- und Hauptschule Endtgau und Umgebung, wie die offizielle Titulierung, eingeschnitzt im Holzbalken über dem Eingang der Bildungsstätte, lautet.
Volks- und Hauptschule Endtgau und Umgebung. Ein formales Sätzchen als Sieg der Bürokratie. Von Handwerkern bearbeitetes Holz unterstreicht die provinzielle Einfalt. Allein den Zusatz,Pädagogik macht frei, haben die Zimmerergesellen vergessen. Ein schweres Versäumnis, das muß man sagen, trotz der sauberen Arbeit ...
Am linken Flügel des Gebäudes angrenzend beginnt die Rasenfläche für Leichtathletikkämpfe, die Ende der 1980er dazu gebaut worden ist. Rechts neben der Schule gibt es einen Tennisplatz. Dazwischen: ein schmaler Kieselstein- und Schotterweg. Vor dem Lager sind die Lehrerparkplätze und die Haltestelle für den Schulbus eingezeichnet. Rückseitig des Lagers ist ein Fußballfeld. Im Inneren der Schule, zwischen Erdgeschoß und erstem Stock, auf einer Art Terrasse, liegt der Pausenhof. (Er ist, und ich denke, das sollte ich des Ambientes wegen betonen, durch Stahlgitter gesichert.) Eine Etage darunter, durch einen Stiegenaufgang verbunden, der Keller mit dem Turnsaal.

Fazit der knappen Standortbestimmung: Die Volks- und Hauptschule Endtgau und Umgebung mit ihrem Fußballfeld, der Leichtathletikrasenfläche, einem unüberdachtem Pausenhof (inklusive Aufgang zum Turnsaal) und dem externen Tennis Court, der zur Winterzeit als Eislaufplatz genützt wird, ist (nicht nur, aber eben auch)eine demonstrative Zurschaustellung von imposanten Schauplätzen der leiblichen Ertüchtigung. Und liegt damit ganz auf programmatischer Linie.
Krrraft durrrch Frrreude!

Sonntag, 14. März 2010

Erste Anbahnung

Am Nachmittag suchte ich das Klein-Kosovo von Tirol auf. Am Worgeller Bahnhof traf ich mich mit Gimku, dem Teilzeitluden im NOTRE DAME. Wir fuhren ins JOSCHKAS FRIENDS, das er vor drei Jahren gepachtet hat und quasi sein offizielles Standbein ist. Drinnen im Lokal, das erst wieder am Dienstag aufmachen wird, vertraute er mir für eine halbe Stunde seine Privatmaus an damit ich, wie er schmunzelte, eine Art von Gefühl entwickle für ein solch sensibles Ding.
Als ich mit ihr alleine war, weil Gimku ins Magazin ging abtauen, und ich sie in die Hand nahm, schlug mein Herz gleich zehn Takte höher. Aber das war keinesfalls stressbedingt. Ganz im Gegenteil, ein undefinierbares Wohlgefühl durchströmte mich.
Sie sieht einfach nur geil aus. Als ich Stellung simulierte, presste sie sich wie von Geisterhand geführt eng an meine Brust. Offenbar beruhte die Sympathie auf Gegenseitigkeit. Gutgelaunt spazierte ich mit ihr durch den Speisesaal. Die Art wie ich dazu meine Füße bewegte, hatte etwas Tänzelndes, lasterhaft Jubelndes an sich. Nach nur wenigen Minuten war ich so vertraut mit ihr, daß man hätte meinen können, sie gehörte schon seit Jahren zu mir.
Mit der Information, daß nächste Woche sein Cousin aus Deutschland kommen wird und alles weitere mit ihm zu verhandeln sei, gingen Gimku und ich auseinander. Es tat mir im Herzen richtig weh, als ich ihm seine Privatmaus zurückgeben mußte.

Samstag, 13. März 2010

Vor zwanzig Jahren

Ich habe meine alte Schule zuletzt 1990 betreten.
Bei der Verteilung der Abschlusszeugnisse.
Ich habe die Gesichter meiner Mitschüler und Lehrer also vor zwanzig Jahren das letzte Mal gesehen.
Natürlich werde ich zum Klassentreffen kommen, aber auf meine Weise.
Denn ich werde nicht allein sein.
Ich erscheine mit weiblicher Begleitung.
Die Lady, die ich mitbringe, wird ihnen den Atem rauben und sie verstummen lassen!
Ich werde mir die Heisseste aussuchen, die es auf dem Markt gibt.
la grande mort

Donnerstag, 11. März 2010

Wie alles begann

Am 10.03.2010 erreichte mich per Post ein Brief mit folgendem Inhalt:

’TS IS ZWONZ’G JOHR,
UND INS KIMMT VOR,
ALS ÖB’S GESCHTERN WOR

Hallo Kameraden von einst!

Wie geht es Euch, alles paletti?
Wir haben uns ja schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Deshalb dachten wir: Hey, höchste Zeit, daß die alten Endtgauer (Trau keinem über 30!) nach runden zwanzig Jahren mal wieder zusammentreten!

Wenn Ihr Lust und Laune habt, dann kommt einfach.
Tag: Montag, den 20. April 2010.
Zeit: 19:30 Uhr. (OPEN END)
Ort: Unsere Schule.

Wir haben ein schönes Programm vorbereitet:
· 19:35 Uhr: Offizielle Begrüßung durch Basti und mich
· 19:40 Uhr: Wiedersehensrede von Armin Leutasch, Rektor a.D. (Mit ihm kommt das gesamte Lehrerkollegium.)
· Ab 19:55 Uhr: Plaudereien bei kaltem Büffet in entspannter Atmosphäre. Auch für unruhige Tanzbeine haben wir vorgesorgt: Es läuft die Musik unserer Generation. Der Sound der Achtziger. Laßt Euch inspirieren!

Als besonderen Moment, werden uns vier junge Gäste aus der Volksschul-Theatergruppe Gedichte zum Thema Wiedersehen vortragen. Laßt euch überraschen!
Wir rechnen mit Euch, denn wie heißt es so schön:

Die Schulzeit ist schon lang vorbei,
Streß, Spaß und Keilerei,
doch vergessen ist sie nicht,
ein Klassentreffen ist Pflicht.

Also, ihr Jungs & Mädels über 30, traut Euch!
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Um die Organisationskosten zu decken sind freiwillige Spenden erwünscht.
Falls Ihr noch Fragen, Vorschläge oder Anregungen haben solltet, scheut Euch nicht uns anzurufen:
Tanja: 082752 – 26 6 55
Basti: 082755 – 27 2 63